Kaum irgendwo trifft dieser Spruch mehr zu als bei der Arbeit im Sattel. Beobachtet man wahre Könner ihrer Kunst, dann sieht man – richtig – nichts. Keine sichtbare Hilfe bringt das Pferd aus der Balance, keine grobe Einwirkung, kein Hilfszügel ist nötig, um scheinbar mühelos miteinander zu tanzen. Das Pferd ist in seiner Kraft, mit angehobenem Brustkorb, die Gelenke der Hinterhand geschmeidig gebeugt und es folgt willig der kleinsten Aufforderung seines Reiters.
Zum Glück ist kein Meister vom Himmel gefallen und jeder fängt einmal irgendwo an. Der Weg zur feinen Reiterei ist nicht immer einfach und selten von Anfang an so schön, wie man sich den Endzustand erhofft. Durch eine gute Vorbereitung am Boden und kurze Einheiten mit positiven Abschlüssen werden jedoch schnell erste Erfolgserlebnisse möglich, die Lust auf «Mehr» machen. Ein besonderes Augenmerk wird auf das richtige und zielführende Einsetzen des eigenen Körpers gelegt. Wo muss meine Hüfte sein, wo meine Schulter? Was macht mein Bein und wo soll ich hinschauen? Die Arbeit mit inneren Bildern gibt logische und einleuchtende Anhaltspunkte. Praktische Anwendungsfelder aus angrenzenden Bereichen wie beispielsweise der Working Equitation bringen Aha Erlebnisse und Spass. So nähern wir uns Schrittchen für Schrittchen dem Idealbild an – ohne dass die Freude am Reiten unterwegs auf der Strecke bleibt.